Blog Post 08/09/2023

IT-Sicherheit im Home-Office: Herausforderungen und Lösungsansätze

Written by Benjamin

Revision des Datenschutzgesetzes und Cyber Security Awareness Month

Im Oktober 2023 findet zum 20. Mal der Cyber Security Awareness Month statt, dessen Bedeutung in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. In einer zunehmend digitalisierten Welt sind die Herausforderungen im Bereich der IT-Sicherheit vielfältiger denn je. Auch aus diesem Grunde wird am 1. September 2023 in der Schweiz ein neues Datenschutzgesetz in Kraft treten, dessen Hauptziel in der Angleichung des bisherigen Datenschutzgesetzes (DSG) an das Niveau der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) besteht. Insbesondere wurden strengere Sanktionen, erweiterte Informationspflichten und die Pflicht zur Erstellung eines Verarbeitungsverzeichnisses eingeführt. Dies dient dem Schutz des Wirtschaftsstandorts Schweiz und auch der Datensicherheit von Privatpersonen und Unternehmen. Gerade im Zusammenhang mit Home-Office müssen Unternehmen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherstellen, dass auch ausserhalb des Firmennetzwerks sicher gearbeitet werden kann. Mit den im Folgenden dargelegten Schritten kann die IT-Sicherheit im Home-Office erheblich verbessert werden.

Bedarf an Home-Office und IT-Sicherheit

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Heimarbeitsplätzen aufgrund von Ereignissen wie der Corona-Pandemie stark gestiegen. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, um Flexibilität und Effizienz zu fördern. Bei der Umsetzung des Home-Office-Konzepts darf jedoch die IT-Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Denn das Arbeiten ausserhalb des Firmennetzwerks und in unsicheren WLAN-Umgebungen birgt Risiken.

WiFi-Nutzung und Sicherheitsmassnahmen

Eine der zentralen Fragen im Zusammenhang mit der IT-Sicherheit im Home-Office betrifft die Nutzung von WLAN. Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, sind häufig auf öffentliche oder private WiFi-Netzwerke angewiesen. Hier ist es wichtig, dass Unternehmen klare Richtlinien für die Nutzung von WLAN-Verbindungen aufstellen. Öffentliche WLAN-Hotspots, wie sie beispielsweise in Cafés, Flughäfen oder Hotels angeboten werden, können unsicher sein und potenzielle Sicherheitslücken aufweisen. Diese Netzwerke sind anfällig für so genannte Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen ein Angreifer den Datenverkehr zwischen dem Gerät des Mitarbeiters und dem Internet abfangen und möglicherweise sensible Informationen stehlen kann.

Um diese Risiken zu minimieren, sollten die Mitarbeiter angewiesen werden, öffentliche WiFi-Netzwerke mit Vorsicht zu nutzen. Es ist ratsam, auf die Übertragung sensibler Daten zu verzichten oder alternative sichere Optionen wie mobile Datenverbindungen zu nutzen. Darüber hinaus sollten die Mitarbeiter daran erinnert werden, ihre Geräte regelmässig zu aktualisieren und Sicherheitspatches zu installieren, um Schwachstellen zu beheben und die Angriffsfläche zu verringern.

Wer sich zusätzlich schützen möchte, findet in der Nutzung von VPNs eine effektive Möglichkeit, die Sicherheit der Datenübertragung im Home-Office zu gewährleisten. Ein VPN verschlüsselt den gesamten Datenverkehr zwischen dem Endgerät des Mitarbeiters und dem Unternehmensnetzwerk und schützt so die Daten vor unbefugtem Zugriff. Unternehmen können bei Bedarf ihre Mitarbeiter zur Nutzung von VPNs ermutigen und ihnen gegebenenfalls eine geeignete VPN-Lösung zur Verfügung stellen.

Indem Unternehmen klare Richtlinien für die WLAN-Nutzung aufstellen, ihre Mitarbeiter über die Risiken unsicherer Netzwerke aufklären und die Nutzung von VPNs fördern, können sie dazu beitragen, die IT-Sicherheit im Home-Office zu erhöhen und sensible Unternehmensdaten zu schützen.

Mitarbeitende im Ausland: Worauf geachtet werden sollte

Mitarbeitende im Ausland stellen Unternehmen vor besondere Herausforderungen, wenn es darum geht, die IT-Sicherheit im Home-Office zu gewährleisten. Dabei sind sowohl rechtliche als auch technische Aspekte zu berücksichtigen. Von Land zu Land können unterschiedliche Datenschutzbestimmungen und Netzwerkstandards gelten, was den Schutz sensibler Daten erschwert. Um dieser Problematik zu begegnen, sollten Unternehmen klare Richtlinien für den IT-Einsatz im Ausland aufstellen. Diese Richtlinien müssen die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Landes berücksichtigen und den Mitarbeitern klare Vorgaben für den Umgang mit sensiblen Daten machen.

Eine mögliche Lösung ist der Einsatz spezieller Technologien wie virtueller Desktop-Infrastrukturen. Mit solchen Lösungen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher auf Unternehmensdaten zugreifen, ohne dass diese lokal auf ihren Geräten gespeichert sind. Dadurch wird das Risiko von Datenlecks oder unberechtigten Zugriffen minimiert. Zudem ermöglichen virtuelle Desktop-Infrastrukturen eine zentrale Steuerung und Überwachung der IT-Systeme, was die Sicherheit zusätzlich erhöht.

Um die Sicherheit der Daten von Mitarbeitern im Ausland zu gewährleisten, ist es für Unternehmen unerlässlich, sich mit den rechtlichen und technischen Anforderungen des jeweiligen Landes vertraut zu machen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Nur so können sie die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit ihrer Daten auch über Ländergrenzen hinweg sicherstellen.

Netzwerksicherheit

Im Home-Office sind Mitarbeiter möglicherweise mit unsicheren Netzwerken verbunden, die potenzielle Angriffsvektoren darstellen. Unternehmen sollten ihre Angestellten über die Risiken unsicherer Netzwerke aufklären und ihnen klare Anweisungen geben, wie sie ihr Heimnetzwerk absichern können. Dazu gehört beispielsweise die Verwendung starker Passwörter, die Aktualisierung der Router-Firmware und die Absicherung von IoT-Geräten.

Cloud-Sicherheit

Die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten im Home-Office erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Sicherheit. Unternehmen sollten darauf achten, vertrauenswürdige Cloud-Anbieter zu wählen, die strenge Sicherheitsmassnahmen umsetzen. Die verschlüsselte Übertragung und Speicherung der Daten in der Cloud sowie die regelmässige Überprüfung der Zugriffsrechte sind weitere wichtige Schritte, um die Sicherheit in der Cloud zu gewährleisten.

Datenschutz

Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Schutz personenbezogener Daten. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Datenschutzrichtlinien informieren und auf deren Einhaltung achten. Dazu gehört beispielsweise, den Zugriff Dritter auf Unternehmensdaten zu verhindern und die geltenden Datenschutzgesetze einzuhalten.

Fazit

Die Umsetzung des Home-Office-Konzepts bringt zweifellos Vorteile, aber auch Herausforderungen für die IT-Sicherheit mit sich. Unternehmen und Angestellte sollten diese Herausforderungen ernst nehmen und geeignete Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Daten und Systeme zu gewährleisten. Durch klare Richtlinien, die Schulung der Mitarbeiter und den Einsatz geeigneter Sicherheitstechnologien können Unternehmen Home-Office aus Sicht der IT-Sicherheit erfolgreich umsetzen und die Vorteile flexiblen Arbeitens voll ausschöpfen. Zudem unterstreichen das neue Datenschutzgesetz sowie der Cyber Security Awareness Month das Problembewusstsein zu diesen Fragen bei Wirtschaft und Politik.