Blog Post 02/11/2023
Written by Miljana
Home-Office ist ein Begriff, den wir in letzter Zeit sehr oft hören, den viele bei der Arbeitssuche berücksichtigen (vor allem Mütter, oder Menschen aus kleineren Städten/Dörfern) und welcher auf viele Meinungsunterschiede stösst. Doch was bedeutet Home-Office in erster Linie? Handelt es sich hierbei um ein neues Phänomen, eine neue Lebens- und Arbeitsweise, die vor allem durch die Covid-19-Pandemie entstanden ist?
Viele können dies meinen, doch dieses Arbeitsmodell besteht schon seit den 1970er- und 1980er-Jahren. Angesichts der wachsenden Zunahme von Doppelverdiener-Paaren, wurde diese Option angepriesen, damit familiäre Verpflichtungen einfacher bewältigt werden können. Auch der Übergang zu einem stärker digitalisierten Arbeitsumfeld hat zu flexibleren Strukturen in den Unternehmen geführt und nach den 2000er Jahren wurde die Arbeit zunehmend aus dem Büro ausgelagert, um den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern und den Kunden bessere Dienstleistungen bieten zu können. Home-Office hat daher weltweit in mehreren Sektoren ein leichtes, aber stetiges Wachstum erfahren. Die Zahl der Beschäftigten, die zumindest gelegentlich, d.h. mindestens einmal in der Woche von zu Hause aus arbeiten, ist zwischen 2001 und 2019 von 250.000 auf 1,1 Millionen gestiegen. Dies ist eine sehr interessante Tatsache.
Warum ist dann die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten so umstritten? Sind es nur die Arbeitgeber, die es doch lieber haben, ihre Arbeitnehmer im Büro zu sehen oder besteht eine negative Haltung auch unter den Mitarbeitern selbst?
Ich bin mittlerweile seit 10 Jahren in der Arbeitswelt und lernte beide Modelle kennen. Seit beinah 4 Jahren arbeite ich von zu Hause aus. Jeden Tag den Wecker früher zu stellen, um sich auf die Arbeit im Büro, unter Kollegen und auf den Strassenverkehr vorzubereiten, ist keinesfalls etwas, das ich vermisse. Der Tagesablauf ist wesentlich anders als früher, als ich mein Kind in den Kindergarten brachte und auf die Arbeit raste. Es ist nicht mehr nötig, über das Wetter nachzudenken oder sich zu sorgen, falls man am Morgen Kopfschmerzen hat. Es reicht völlig, dass man zu Hause (oder wo auch immer man sich befindet) ein ruhiges Plätzchen hat, um sich auf die Arbeit konzentrieren zu können. Hierbei kann man durchaus, das Pyjama Outfit tragen, sich eine Tasse Kaffee kochen und in den Tag starten. Viele, so wie ich, sind auch der Meinung, dass die Produktivität der Einzelnen, im vertrauten Umfeld, ohne den All-Round Stress, grösser sein kann.
Wenn ich eine Pro- und Contra-Liste für die Home-Office-Arbeit erstellen müsste, würden der Stress-, Zeit- und Produktivitätsfaktor definitiv ganz am Anfang stehen. Natürlich könnten wir die Pro-Liste erweitern und diese Thematik noch mehr vertiefen, indem wir auf das Thema von Verringerung der Umweltverschmutzung eingehen oder auch die erheblichen Kosteneinsparungen für die Unternehmen ansprechen. Dies alles sind nennenswerte Punkte für das Home-Office Arbeitsmodell.
Doch was sind die negativen Ansichten, die wir mitbekommen können? Vor allem, und meiner Meinung nach am wichtigsten, ist der soziale Aspekt dieser Arbeitsweise. Viele kommen auf die Dauer nicht damit klar, keinen um sich zu haben, um Gedanken auszutauschen oder ohne Kollegen einen Kaffee in der Pause zu trinken. Man ist im Home-Office mehr oder weniger auf sich gestellt, Teams und andere Programme sind die einzige Möglichkeit ein wenig über Ideen, Fragen oder auch Neuigkeiten zu sprechen/chatten. Der Definition nach ist also Home-Office eine flexible Arbeitsmöglichkeit, da die Arbeitnehmer ihre Tätigkeiten und Aufgaben selbständig ausführen können, indem sie selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten. Wie wir diese Verantwortung auffassen und empfinden, ob wir dieses als eine gute Möglichkeit sehen ist demnach jedem selbst überlassen.
Aus meiner Sicht ist das Wichtigste, dass jeder gute Arbeitgeber gegenüber dieser Option offen sein sollte und den Mitarbeitern die Freiheit gibt selbst zu entscheiden.
Schöne Grüsse von meinem Home-Office Arbeitsplatz 😊